Das Lernen in zwei Phasen: Was Programmierer*innen von Fahrschulmodellen lernen können

Die Welt ist heute durch einen ständigen Wandel und fortlaufende Innovation geprägt. So genügt es in der Regel nicht mehr, einmal Gelerntes als ausreichendes Fundament für alle zukünftigen Anforderungen zu betrachten.

Sowohl im Straßenverkehr als auch in der IT-Welt zeigt sich, dass nachhaltiger Erfolg vor allem durch regelmäßige Weiterentwicklung, Reflexion und eine praktische Vertiefung erzielt wird. Besonders der Bereich der Softwareentwicklung profitiert von Lernmodellen, die Theorie und Praxis gezielt miteinander verbinden.

Phasenbasiertes Lernen: Ein Konzept mit Tiefe

Ob beim Programmieren oder im Straßenverkehr: Das Lernen endet keinesfalls mit der ersten Einführung in das Metier. Wer sich langfristig sicher und effizient bewegen möchte, braucht auch die Möglichkeit, seine neuen Fähigkeiten in einem sicheren Rahmen auszutesten und praktische Erfahrung zu sammeln.

Genau an diesem Punkt setzen phasenbasierte Lernmodelle an. Sie vermitteln nicht nur theoretisches Wissen, sondern schaffen auch regelmäßig Raum für Praxisreflexion und die Korrektur von vorhergegangenen Fehlern. Der modulare Aufbau vieler Programmier-Workshops stellt ein gutes Beispiel für diesen Ansatz dar. In diesen werden zunächst Grundlagen geschaffen, bevor in einem zweiten Schritt komplexere Szenarien simuliert werden.

Diese Herangehensweise sorgt dafür, dass Teilnehmer*innen den Umgang mit Tools erlernen und außerdem ihre Denkweise und Problemlösungsansätze trainieren. Der Vorteil: Die Lernenden entwickeln ein tieferes Verständnis für die Materie und sind besser auf realistische Herausforderungen vorbereitet.

Lernen aus der Praxis

Ein gutes Beispiel für ein solches Konzept findet sich auch im Schweizer Straßenverkehr. Der WAB Kurs stellt eine verpflichtende Nachschulung für Fahranfänger*innen dar, die nach der bestandenen Prüfung an diesem teilnehmen müssen. In dem Kurs lernen die Teilnehmer*innen, potenziell gefährliche Situationen im Straßenverkehr sicher zu meistern und ihre Fahrweise nachhaltig zu verbessern.

Die Besonderheit liegt darin, dass der WAB Kurs nicht nur auf reiner Theorie basiert, sondern ebenfalls praxisnahe Trainings und Reflexionsphasen integriert. Diese Mischung aus gezielten Simulationen und Analyse der eigenen Fahrweise stärkt sowohl das technische Können als auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Wird dieses Prinzip auf die IT-Welt übertragen, könnte ein ähnlicher Ansatz in der Ausbildung von Programmierer*innen von großem Nutzen sein. So könnte eine Art „Code-Review-Workshop“ nicht nur die Qualität der Softwareergebnisse verbessern, sondern auch die Fähigkeit der Entwickler schulen, unter Druck kreative Lösungen zu finden.

Theorie und Praxis: Warum nachhaltiges Lernen so wichtig ist

Ein wesentliches Element des nachhaltigen Lernens besteht in dem ständigen Wechsel zwischen Theorie und Praxis. Auch wissenschaftliche Studien zeigen, dass rein theoretisches Wissen in den meisten Fällen nicht ausreicht, um auch in komplexen Situationen handlungsfähig zu bleiben. Erst durch praktische Übungen und realitätsnahe Szenarien wird das Gelernte gefestigt und intuitiv abrufbar.

Für die IT-Welt bedeutet das: Programmier-Workshops, Hackathons und praxisnahe Trainingsprojekte sollten nicht als Ergänzung, sondern als zentraler Bestandteil der Ausbildung betrachtet werden. Sie bieten sowohl die Möglichkeit, die eigenen technischen Fähigkeiten zu vertiefen als auch Soft Skills wie Teamarbeit, Kommunikationsfähigkeit und Resilienz zu verbessern. Dies sind Eigenschaften, die in der heutigen Arbeitswelt mindestens genauso wichtig sind wie das technische Know-how.

Lernen in verschieden Phasen als Erfolgsrezept

Unabhängig davon, ob es sich um den Straßenverkehr oder die Softwareentwicklung handelt: der Schlüssel zum Erfolg liegt also in einem Lernmodell, das Theorie und Praxis miteinander verbindet und dabei ausreichend Raum für Fehler und Reflexion lässt.

Es ist immens wichtig, auch nach der ersten Phase des Lernens weiter zu trainieren und sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen. Vor allem für die IT-Branche ergibt sich daraus ein klarer Impuls: Nur wer den Mut hat, seinen Lernprozess kontinuierlich fortzusetzen, wird langfristig sicher und erfolgreich handeln können.

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